Brot und Frieden für Uvira

Brot und Friede für Uvira: es geht weiter

Eigentlich ist das Projekt „Brot und Friede für Uvira“ fast abgeschlossen. 200 Bauernfamilien, die vor dem Krieg hatten fliehen müssen, ist ein Neustart ermöglicht worden. Saatgut, Ferkel und Gerätschaften wurden als rotierende Kredite ausgegeben; eine Reismühle ist angeschafft worden. Ein Selbstverwaltungssystem entsteht, in dem Menschen verschiedener Herkunft gemeinsam ihre Angelegenheiten regeln.

 

Es gab auch Rückschläge. Trupps ehemaliger Kindersoldaten zerstörten Felder, verbittert darüber, daß für sie keine Hilfe vorgesehen war. Und als im Sommer ’04, im Gefolge der Meuterei von Bukavu, die Grenzen geschlossen waren, saß der Reismüller in Burundi fest. Trotz aller Hindernisse – die ersten Ernten sind eingebracht, es geht voran.

Im Verlauf des Projekts hat sich gezeigt, daß das Bewässerungssystem für die Reisfelder erneuert werden muß. Uvira hat weniger Regen und längere Trockenzeiten als das höher gelegene Bukavu. Es gibt ein Bewässerungssystem aus der Zeit, als auf diesen Feldern Zuckerrohr angebaut wurde. In Uvira gab es eine Zuckerfabrik, aber sie ist – wie so viele kleinere Unternehmen im Kongo – seit vielen Jahren pleite. Seitdem sind die Kanäle, Schleusen und Absperrschieber nur unzureichend gewartet worden, vor allem während der Kämpfe vor zwei, drei Jahren. Die Bauern behalfen sich notdürftig, indem sie die Gräben mit Ästen und Gestrüpp absperrten.

Jetzt hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit grünes Licht gegeben für die Sanierung des Bewässerungssystems:

  • Der Zulaufkanal, der versandet ist, wird auf einer Länge von 700 m ausgebaggert
  • Neue Absperrschieber werden eingebaut
  • Die Bauern säubern die Bewässerungsgräben in den Feldern.

Was kostet das?

Der kalkulierte Umfang des Projekts beträgt umgerechnet etwas über 30 000 Euro. 15% davon sind Egenleistungen der Bauern; gut 23 000 Euro hat das Ministerium als Zuschuß bewilligt. Wir müssen in den nächsten zwei Monaten rund 3 000 Euro Eigenanteil aufbringen. Dafür brauchen wir noch Hilfe!

Was liegt noch an in Uvira?

Unsere Partner in Uvira wollen noch zwei Projekte gemeinsam mit uns durchführen:

  • Die Kanalisation von Uvira muß saniert werden. Bei den jüngsten Unwettern haben verstopfte und verfallene Kanäle und Abflußgräben die Katastrophe noch verschlimmert.
  • Und auch in Uvira ist ein Wiederaufforstungsprojekt nötig. Wenn die Berge wieder bewaldet sind, können sie das Wasser speichern, so daß nicht mehr jeder Regenguß Sturzbäche und Schlamm in die Dörfer reißt

Aus dem Abschlußbericht:

Brot und Friede für Uvira

Oktober 2005

Trotz mancher unvorhergesehener Schwierigkeiten ist das Projekt „Brot und Friede für Uvira“ jetzt abgeschlossen. Als Letztes ist im Sommer ’05 die Bewässerung der Reisfelder wieder instandgesetzt worden.

Zweihundert Bauernfamilien hatte es auf der Flucht vor dem Krieg nach Uvira verschlagen. Durch Vermittlung unserer Partnergruppe A.I.D. (Appui aux Initiatives de Développement) haben sie Land zugeteilt bekommen, und das Projekt Brot und Frieden ermöglicht ihnen dort einen Neuanfang. Saatgut, Schweine, Hühner und Gerätschaften wurden als rotierende Kredite ausgegeben; eine Maismühle und eine Schälmaschine für den Reis sind angeschafft worden.

Gleichzeitig haben Schulungen stattgefunden: über Staatsbürgerrechte und -pflichten, über das Prinzip der rotierenden Kredite, über die Regelung von Konflikten mit Hilfe der traditionellen „Barza“-Versammlungen. Ein Selbstverwaltungssystem entsteht, in dem Menschen verschiedener Herkunft gemeinsam ihre Angelegenheiten regeln.

Es gab auch Rückschläge. Trupps ehemaliger Kindersoldaten zerstörten Felder, verbittert darüber, daß für sie keine Hilfe vorgesehen war. Und als im Sommer ’04, im Gefolge der Meuterei von Bukavu, die Grenzen geschlossen waren, saß der Reismüller in Burundi fest. Trockenes Wetter führte dazu, daß im ersten Jahr die Mais- und Erdnußernte nur mickrig ausfiel; immerhin: der Reis gedieh vom ersten Augenblick an.

Aber wie sich zeigte, war das Bewässerungssystem der Reisfelder marode. Uvira hat weniger Regen und längere Trockenzeiten als das höher gelegene Bukavu. Es gibt ein Bewässerungssystem aus der Zeit, als auf diesen Feldern Zuckerrohr angebaut wurde. In Uvira gab es eine Zuckerfabrik, aber sie ist – wie so viele kleinere Unternehmen im Kongo – seit vielen Jahren pleite. Seitdem sind die Kanäle, Schleusen und Absperrschieber kaum gewartet worden, vor allem während der Kämpfe vor zwei, drei Jahren. Die Bauern behalfen sich notdürftig, indem sie die Gräben mit Ästen und Gestrüpp absperrten. So war im Frühjahr/Sommer ’05 noch ein kleines Folgeprojekt nötig – die Sanierung des Bewässerungssystems.

  • Ein Bagger wurde gemietet und der Zulaufkanal, der versandet ist, auf einer Länge von 700 m ausgebaggert
  • Neue Absperrschieber wurden eingebaut
  • Die Bauern säuberten die Bewässerungsgräben in den Feldern.

Jetzt funktionieren die Kanäle wieder. Die Bauern haben das Wasser sogar genutzt, um Fischteiche anzulegen.

Wie die A.I.D. berichtet, hat sich die Lage der ehemaligen Kriegsflüchtlinge schon spürbar gebessert. Es gibt regelmäßig zu essen (d. h. meist zweimal am Tag), und deutlich mehr Familien – längst noch nicht alle – haben die Mittel, um ihre Kinder zur Schule zu schicken. Und auch die Strukturen der Konfliktregelung mittels „Barza“ bewähren sich.